Das Notdepot - Erhalten und bewahren. 

 

Werte werden geschaffen, Werte werden genutzt und Werte sollten auch erhalten werden. Nicht jedes Bauwerk, nicht jede Maschine aus der Ära der Industrialisierung ist zu retten und für die Nachwelt aufzuheben. Sie sind zwar Zeugnisse einer ganzen prägenanten Epoche, doch ihr materialer Zeitwert ist unter den ökonomischen Entwicklungen der Gesellschaft im 21. Jahrhundert meist zu gering, um diesen Drang der Menschen nach Veränderung zu überstehen.
Eines der Ziele des Projektes Industrie.Kultur.Ost ist in der Bewahrung von industriekulturellen Gütern verankert. Durch Gebäudeabriss- oder rückbau wird nicht nur ein Industriegebäude als ganzes für immer vernichtet, es sind auch die Baustoffe und -materialien, welche durch einen Abriss verloren gehen. Elemente, die nicht nur die Industriegeschichte in sich bergen, sondern auch Handwerkskunst und Ingenieursleistungen ihrer Zeit. Gerade in einer Zeit, in der man Barockfassaden aus Stahlbeton nachgießt, sollte der Menschen eigentlich für derartige einzigartige Bauelemente ein Feingefühl haben.

Aus diesen Grund hat das Netzwerk Industrie.Kultur.Ost ein kleines Notdpot gemeinsam mit einer Partnerfirma angelegt. Ziel ist die Bewahrung von historischen Baustoffen und Produkten des Industriedesigns und deren Revitalisierung durch gezielte Restaurierung sowie eine Rückführung einzelner Elemente in die Öffentlichkeit. Eine neue weitere Aufgabe besteht in der Einlagerung wertvoller Bauelemente aus Industrieruinen zur Sicherung dieser Kulturschätze bis zur Sanierung des jeweiligen Industriebauwerkes. Alle Objekt des Notpots werden dabei beschriftet und in eine Datenbank eingepflegt, so dass jedes Objekt auch Jahre später noch einer Herkunft und Bergungsjahr zu zuordnen ist. Das Team von Industrie.Kultur.Ost arbeitet dabei eng mit Abriss- und Bauunternehmen zusammen.
Die Phase der Industrialisierung ist in Mitteleuropa schon seit einiger Zeit vorüber, doch kaum eine Epoche hat die Menschen hier so stark geprägt. Um auch unseren Nachkommen von ihrer eigenen Geschichte zu erzählen, bedarf es mehr als Computeranimationen und Hörbücher. Der Mensch lernt am besten mit all seinen Sinnen. Historische Objekt, durch verschiedeneste Methoden in die Gesellschaft integiert, helfen nicht nur gegen das Vergessen, sondern sind auch Mittel zur Wissensanreicherung. Geschichte kann man nicht auswendig lernen, man muss sie verstehen. Ein Notdepot ist ein Mittel, um bedrohte Objekte vor dem Vergessen zu retten und den Menschen ein Stück ihrer Geschichte zu erhalten.



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