BAUJAHR: ca. 1890
ANGESTELLTE: 1009 (1976)
LIQUIDATION: 1992
Direkt am Neißenufer erstreckt sich heute eine große und beeindruckende Ruine am Rande der Görlitzer Altstadt. Der markante Komplex hat in seiner Nutzung bereits schon viel überlebt, aber bekannt
wurde er als "VEB Kondensatorenwerk Görlitz".
So war vor dem 2. Weltkrieg hier unteranderem eine Kofferfabrik, ein Dampfkesselbau und eine Diamantschleiferei untergebracht. 1952 erhält der Komplex eine neue Nutzung, er ist das neue Werk des
"VEB Kondensatorenbau". Ab dem ersten Jahr fertigten hier 162 Arbeiter Papierkondensatoren für Rundfunk- und Fernsehgeräte. Ab 1956 kommen Gewaplast-Kondensatoren und feuchtebeständige
Duroplast-Kondensatoren im Produktionsspektrum hinzu, vorwiegend für die heimische Elektroindustrie, sowie aber auch für den Export. Parallel arbeitet die werkseigene Entwicklungsabteilung
ständig an neuen Bauarten, durch die einsetzende Halbleitertechnik bedarf es immer kleinerer und kompakterer Kondensatoren zum Einsatz in elektrischen Geräten. Bis 1976 steigt die Zahl der
Beschäftigten auf fast 1000 an, die Produktion steigt um den Wert 14,8. So werden bis 1963 drei weitere Werke an den "VEB Kondensatorenbau Görlitz" angeschlossen. Aber auch die
Sozialversorgung erhält einen Aufbau. 1965 werden die ersten Lehrlinge im Kondensatorenwerk ausgebildet und mehrere Betriebskindergärten eröffnet. Die Produktionserweiterung erfährt sogar
grenzübergreifende Züge, auf polnischer Seite der Stadt Görlitz entstehen zwei weitere Zweigwerke.
Im Jahr 1981 wird dann in Görlitz der Grundstein für ein neues Werk gelegt, der alte Komplex an der Neiße ist an seine produktionstechnischen Grenzen gestoßen und eine moderne Erweiterung nicht von der Hand zu weißen. 1988 wird der neue Komplex fertig gestellt, doch es ist fast zu spät.
So verändert sich 1990 der Markt für elektronische Geräte komplett. Billigere Produkte aus Asien verdrängen die alten Marktführer und der osteuropäische Absatz bricht vollkommen ein. Auf diesen Grundlage ist der Fortbestand des Kondensatorenwerkes nicht lange möglich. 1992 muss das Werk nach erfolgter Privatisierung Insolvenz anmelden. Der einstige Großbetrieb in Görlitz schließt das Werkstor für immer.
Quelle: "35 Jahre Kondensatorenwerk Wilhelm Pieck Görlitz", Görlitz, 1986
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