BAUJAHR: 1900,1908,1912
ANGESTELLTE: 470 (1957)
LIQUIDATION: 1992
DENKMALSCHUTZ: Nein
1900 erweitert Ernst Gustav Rudolph seine kleine Handweberei in, für die Region so typischen, Umgebindehaus um eine kleine Fabrik auf dem Nachbargrundstück. Zu Beginn stellte er 40 Webstühle in der mechanischen Weberei auf und beginnt damit mit der Großfertigung von Damaste. Bis 1908 wird die Weberei mehrfach umgebaut, das Geschäftshaus wird errichtet und größere Webstühle finden Einzug. Mit der Herstellung von Inlettstoffen ist E.G.Rudolph zu dieser Zeit führend in der Oberlausitz. 1912 folgt die letzte Erweiterung um eine weitere Shedhalle mit weiteren 100 Webstühlen. 1920 übernehmen seine Söhne das Unternehmen und bauen es in den Folgejahren immer weiter aus, neben der Beschäftigtenzahl wächst auch das Fabrikgebäude. 1939 zählt man damit 350 Beschäftigte und 410 Webstühle bei Rudolph's.
Nach dem 2. Weltkrieg und der zeitweiligen Produktion von Stoffen für die Wehrmacht, erholt sich das Unternehmen schnell wieder und kann ohne große Schäden die Produktion fortführen. 1948 wird die Familie Rudolph enteignet und die Weberei in den "VEB Jacquard- & Tischweberei Eibau" überführt. Nach 1957 folgt ein Rationalisierungsprozess, einige Abteilungen werden stillgelegt und die Beschäftigtenzahl gesenkt, zudem folgen Investitionen in neue Maschinen und Technik bis 1962. Im Jahr 1971 folgt der Anschluss an den "VEB Wäscheunion Mittweida", das Hauptfertigungsprodukt besteht nun in Bettdamasten. Durch die territoriale Umstrukturierung wird der volkseigene Betrieb 1980 an den "VEB Oberlausitzer Textilbetriebe Neugersdorf" angeschlossen. Als Werk 2 geht man in diesem Verband auf. 1987/88 erfolgt nochmals eine Modernisierung mit 42 belgischen Webautomaten. Die Fertigung war größtenteils auf Export konzentriert. Um in die Marktwirtschaft zu finden wird 1990 der ehemals volkseigene Betrieb in die "Damastweberei Oberroderwitz GmbH" umgewandelt. Doch der Anschluss an den Weltmarkt gelingt bei den Oberlausitzern nicht, 1992 muss die Produktion für immer eingestellt werden.
Quelle: "Die Geschichte der Oberlausitzer Textilindustrie : von den Anfängen bis zur Gegenwart,
Spitzkunnersdorf, 2007
Edit: 8.2016
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