BAUJAHR: 1906-1911/1970
ANGESTELLTE: -
LIQUIDATION: 2007
DENKMALSCHUTZ: 1911er Bau
Meerane gehörte einst zu einen der größten Textilstandorte in Sachsen. Noch 1945 zählt man über 100 Textilfabriken in der Stadt. Zu einer der bedeutendsten ihrer zählt die Segeltuchfabrik am Rande von Meerane. 1927 wird aus der "Sächsische Segeltuch-Industrie Meerane GmbH" eine Aktiengesellschaft und damit einer der größten Unternehmen in der Stadt. Hauptprodukt sind Segeltücher und andere schwere Textilien für ein breites Einsatzgebiet. 1934 wird das Unternehmen vom Reichswirtschaftsministerium als "Kriegswichtig" eingestuft und erhält in den folgenden Jahren zunehmend Aufträge der Wehrmacht, der Umsatz steigt enorm. Die Militärische Produktion bestimmt die Fertigung, die Textilien aus Meerane finden größtenteils Anwendung bei Marine, sowie LKW-Planen und für deutsche Panzer.
1946 wird das Unternehmen komplett verstaatlicht und firmiert unter Volkseigentum als "VEB Segeltuch-Industrie Meerane". Um 1954 ist man der größte Produzent von Schwergeweben in der DDR. Bis 1969 werden weitere Zweigbetriebe in den "VEB" eingegliedert, ehe 1970, durch Hinzunahme der Filztuchfabrik Rodewisch, sowie Werke in Meuselwitz und Mühlanger, der Großbetrieb "VEB Technische Textilien Meerane" gebildet wird. Auch während der DDR-Planwirtschaft entfiel 50% der Produktion auf den militärischen Nutzen. Ab 1970 wird das Werk, mit den noch heute bestehenden Neubauten, erweitert, vorwiegend produziert werden hier den Tarnuniformstoff der NVA.
Mit der Deutschen Wiedervereinigung 1990 wird der Betrieb privatisiert und als "GmbH" weitergeführt. Dennoch fehlt nun der militärische Abnehmer und so muss die Gesellschaft 1993 die Liquidation anmelden. Zu diesen Zeitpunkt findet Textilunternehmer Günther Drews in die sächsische Textilstadt. 1992 eröffnet er, welcher schon mehrere weitere Werke in Deutschland besaß, das Textilwerk in Meerane. Er übernimmt damit die alte "TechTex" produziert in den Hallen nun verschiedenste Stoffe für Damenoberbekleidung. So beeindruckt mit den eigenen Produkten aus Meerane die Modewelt auf Modeschauen in Paris und Mailand. Der Erfolg währt aber nicht sehr lange. 2007 muss Drews das Textilwerk kontrolliert schließen und sich damit der Konkurrenz aus Asien beugen. Gerade einmal 15 Jahre dauert damit die Ära der Drews-Stoffe in Meerane, es ist der letzte Herzschlag einer massentauglichen Textilproduktion in Meerane. Das Ende einer Ära.
Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Dresden (Onlinedienst)
Hinweise zu Waren- & Markenrechte:
Auf der kompletten Website von Industrie.Kultur.Ost werden Waren- & Markennamen verwendet, um die korrekte historische Darstellung von Industrieobjekten und Firmen widergeben zu können. Diese Namen können rechtlich geschützt oder registriert sein. Auf eine entsprechende Kennzeichnung dieser Namen wurde verzichtet. Wenn Sie dennoch Eigentümer des Urheberrechtes eines Namens auf der Website von Industrie.Kultur.Ost sind und der Meinung sind, dass Ihr Urheberrecht verletzt ist, so bitten wir Sie, sich mit uns in Kontakt zu setzen. Um einer versehentlichen Verletzung ihrer Marken- und Urheberrechte vorzubeugen, bitten wir Sie uns darauf hinzuweisen, damit wir diesen Fehler umgehend beseitigen können. Gerne arbeiten wir auch mit Ihnen zusammen, um gemeinsam Industriegeschichte erlebbar und präsent zu halten.
Allgemeinte Hinweise zu Bilder und Texte:
Das Projekt Industrie.Kultur.Ost als komplettes Werk sowie einzelne Teile davon, wie Bilder und Texte, sind urheberrechtlich geschütztes Material. Das Urheberrecht liegt dabei bei den Erstellern des Projektes Industrie.Kultur.Ost. Die Verwendung dieser Mittel ohne schriftliche Genehmigung des Administrators, besonders ihre Weiterverwendung, Abspeicherung, Einarbeitung in anderweitige Systeme, Bearbeitung, sowie die Nutzung über den privaten Bereich hinaus sind urheberrechtswidrig und können juristische Folgen haben. Die Ersteller dieser Seite sind ständig bemüht die Informationen und Abbildungen auf den aktuellsten Stand zu halten, dennoch übernehmen wir keine Verantwortung für Fehler, Unvollständigkeiten und Mängel. Sollte dies Ihnen auffallen, dann bitten wir Sie sich mit uns in Kontakt zu setzen. Nicht immer besteht die Möglichkeit Urheber und Rechteinhaber an diversen verwendeten Werken auswendig zu machen, wir bitten, uns für derartige Verstöße zu entschuldigen und bitten Sie, uns über solche Ungereimtheiten zu informieren.