BAUJAHR: 1909
ANGESTELLTE: 3000
LIQUIDATION: 2009
ABRISS: 2015
Eigentlich ist Elsterberg eine verschlafene Kleinstadt, wunderschön in einem Tal gelegen, im Vogtland. Fast ein Jahrhundert lang ist gerade hier das Herz des europäischen Viskose-Spinnereiwesens. 1909 wird südlich der Stadt die "Spinnfaser-Aktiengesellschaft Elsterberg" gegründet. Schnell entwickelt sich das Unternehmen zu einen der bedeutesten ihrer Art in Deutschland.
Nach dem 2. Weltkrieg wird das Werk enteignet und unter Volksentschluß in den "VEB 'Clara Zetkin' Elsterberg" umgewandelt. Haupterzeugnis des Werkes ist feinste Kunstseide, aber ab den späten 1960er Jahren auch Viskoseschwammtücher. Zur selben Zeit etwa investiert die DDR sehr viel in das Werk, neue Gebäude entstehen und das "Zetkin" wird zum Mittelpunkt der kompletten Stadt und größter Arbeitgeber der Region. Die produzierte Ware wird geteilt, die A-Ware landet in den Regalen der BRD, die B-Ware geht an die HO-Stellen der DDR. Bis 1990 hat der Betrieb die Rolle des Vorreiter-Betriebes auf der Kunstseidenproduktion inne.
Während nach der Wende überall die Textilbetriebe schließen müssen, gibt es für das "Clara Zetkin" Hoffnung. Die "ENKA GmbH" aus Wuppertal übernimmt mit einem Bruchteil der Belegschaft das Werk und lässt es mit Millionen an Fördergeldern modernisieren. Die Elstertaler sind wieder die besten Europas auf ihrem Gebiet, doch der große Krach steht noch bevor.
2009 beschließt die "ENKA GmbH" das Werk in Elsterberg, mit 350 Angestellten, zu schließen, um damit das Werk in Obernburg zu erhalten. Obwohl das westdeutsche Werk in Schieflage geraten ist
und die Vogtländer seit Jahren schwarze Zahlen schreiben. Der Insolvenzverwalter verdient dabei sehr gut an diesem Geschäft, er lässt das Werk regelrecht ausschlachten, die fast neuwertigen
Maschinen gehen nach Indien und alles was man noch zu Geld machen kann wird ausgebaut. Somit schließt 2009 das Werkstor für immer seine Forte und Elsterberg hat sein einstiges Herz verloren. Was
einst nach der Wende mit Millionen von Fördergeldern modernisiert wurde, wird inzwischen mit Millionen an Fördergeldern wieder abgerissen.
Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Dresden (Onlinedienst)
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