BAUJAHR: 1920
ANGESTELLTE: -
LIQUIDATION: 1990
ARCHITEKT: verm. J.Seifert
DENKMALSCHUTZ: Ja
ABRISS: 2018 TROTZ DENKMALSCHUTZ
Gelenau ist eigentlich eine kleine ruhige Stadt in Mitten der Berglandschaft des Erzgebirges, doch vor dem Jahr 1945 war hier das weltweite Zentrum der Kinderstrumpfproduktion. Mit diesem Namen eng verbunden war einst die Firma Rössler. Rössler war Gelenau und Gelenau war Rössler.
1901 gründet Erwin Rössler hier die "ERGEE" (Erwin Rössler GEleneau Erzgebrige) Strumpffabrik. Der Aufstieg des Unternehmens ist rasant, 1910 verlassen bereits 2000 Kindersocken am Tag das Werk
und ab 1920 ist man Marktführer auf diesem Gebiet in Deutschland. Zur selben Zeit lässt sich Rössler von Baumeister J. Seifert eine moderne Wirkwarenfabrik und weitere kleine Aussenlager
dorfabwärts im Stile der "Neuen Sachlichkeit" errichten. In Gelenau entsteht damit ein keines Netz von Produktionsstandorten der Firma Rössler. 1927 kommt das erste Zweigwerk in Falkenbach hinzu.
In den 1930er Jahren erlebt das Unternehmen seine stärkste Phase, in über 60 Länder werden die Söckchen expotiert, so wundert es nicht, dass "ERGEE" 1938 der Weltmarktführer in der
Kindersockenproduktion wird. Es verlassen in der Zeit etwa 20 mio. Strumpfpaare im Jahr die Fabriken von Erwin Rössler im Erzgebirge.
Nach dem Zweiten Krieg wird die Familie Rössler 1949 ersatzlos enteignet und flieht nach Oberbayern, dort baut man in den Folgejahren eine neue Strumpffabrik für Damenstrümpfe unter dem
Namen "Egree" auf, 2008 meldete dieses Unternehmen Insolvenz an.
In Gelenau entsteht 1953 aus den alten Werksteilen der Firma, sowie weiteren Strumpffabriken des Ortes, der "VEB GelKiDa" (Gelenauer Kinder & Damensocken), der größte Kindersockenhersteller in der DDR. Zum 1.1.1970 wird der Volkseigene Betrieb an das Strumpfkombinat ESDA angegliedert und verliert seine juristische Selbstständigkeit.
1990 übernimmt die Treuhand die Verwaltung und wandelt den alten VEB im Jahr 1992 in die "Gestruwa GmbH" (GElenauer STRUmpfWAren), nur wenige Jahre später folgt dennoch das Aus für das Unternehmen, die Kindersockenfabrik stellt die Maschinen ab und Gelenau verliert gleichzeitig sein wirtschaftliches Herz.
Quelle: Betriebsunterlagen (Archiv Industrie.Kultur.Ost)
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