BAUJAHR: 1922

ANGESTELLTE: 90

LIQUIDATION: 1996

ARCHITEKT: verm. Max Eidam
DENKMALSCHUTZ: Nein

 

Im Auftrag der Firma Gotthilf Kurth aus Auerbach/E. errichtet der Baumeister Max Eidam 1922 in Weißbach eine neue Strumpffabrik als Zweigwerk des Auerbacher Betriebes. Die Geschäftsleitung übernimmt der Schwager Arno Decker,  unterliegt er aber dem Stammhaus der Strumpffabrik Kurth. In darauf folgenden Jahr beginnt die Produktion von Damenstrümpfen in der neuen Fabrik. 1936 wird das Unternehmen aus Auerbach in 3 Teilbetriebe aufgeteilt und die Fabrik in Weißbach geht als "Strumpffabrik Arno Decker KG" fortan in die Selbstständigkeit.

Während des 2. Weltkrieges kommt die Produktion fast komplett zum erliegen, erst 1953 verlassen wieder Damenstrümpfe die Fabrik. Da mit zirka 45 Mitarbeitern das Unternehmer eher zu den kleineren der Region zählte, entzog sich Arno Decker der kompletten Verstaatlichung und rutschte 1959 in die Gruppe der Betriebe mit staatlicher Beteiligung. Nachdem aber 1964 der Sohn Gerhard stirbt, ist Senior Arno Decker gezwungen mit seinem Enkel Reinhard die Firma weiter zu leiten. Auf Grund der Konkurrenz durch die großen verstaatlichten Betriebe des VVB-Verbundes musste man schließlich am 30. September 1968 die Strumpfproduktion in Weißbach einstellen, sie war nicht mehr rentabel genug. Der Gründer Arno Decker zog sich darauf hin zurück und verstarb 7 Jahre später. Sein Enkel Reinhard Decker krempelte die Firma in den Folgejahren kompletten um, die Strumpfproduktion war Vergangenheit, auf Drängen des DDR-Wirtschaftsrates orientierte man sein Portfolio nun auf elektrische Schaltungen für den "VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt" um. Des Weiteren werden zudem auch weitere elektrische Bauteile für die Fernmeldetechnik hergestellt. 
Der Betrieb wird schließlich Teil der letzten Verstaatlichungswelle und firmiert am 10. April 1972 als "VEB Elektrische Baugruppen Weißbach", Reinhard Decker bleibt bis 1977 Betriebsdirektor des staatlichen Betriebes. Nach der Eingliederung in den "VEB Feingerätebau Drebach" stellt man die Produktpalette endgültig auf Baro- und Hygrometer um. 

Nach Verwaltung durch die Treuhand Berlin wird die Immobilie 1991 an die Familie Decker zurückübertragen. Diese verkauft die Fabrik weiter an die Firma "Otto Wiegand GmbH Chemnitz". Der neue Eigentümer nimmt die Produktion von Messgeräten, Barometer und Hygrometer am Standort wieder auf.  Lange kann man die Produktion in Weißbach allerdings nicht halten, 1996 ist Schluss in der alten Strumpffabrik, die Lichter werden ausgeschalten und der gesamte Komplex wird nach der Insolvenz 1999 Teil der Zwangsversteigerung. 

 

QUELLE: "550 Jahre Weißbach" - B.Günther


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