BAUJAHR: 1870

ANGESTELLTE: -

LIQUIDATION: 1945

 

Das eigentliche Fabrikgebäude am Mühlengraben in Forst stammt bereits aus dem Jahr 1870. 1908 zieht die Firma Hänsel & Co. ein und beginnt hier die Verarbeitung von Rosshaar. Dazu legt Gründer Oswald Hänsel den Grundstein, indem er ein Verfahren entwickelte, um genau diese Tierhaare zu verzwirnen. Damit war es erstmals möglich geworden aus Rosshaar Textilien herzustellen. Um mit diesem aufwendigen Verfahren qualitativ hochwertige Produkte an den Kunden geben zu können, vereinte Hänsel in seiner Fabrik den kompletten Fertigungsablauf vom angelieferten Haar bis zum fertigen Flächengewebe. 1912 wurde der Fabrikkomplex nach einem Brand umgebaut und erhielt so seine heutige Substanz. Die Einzigartigkeit des Produktes macht die Firma weltberühmt und so gehen die Rosshaarwaren aus Forst in die ganze Welt. Es war nicht nur die Produktion bei Hänsel innovativ, auch die Arbeiterfürsorge mit Betriebsküche, -kapelle und -AG's waren ihrer Zeit voraus.

1946 wird das Unternehmen enteignet und die Fabrik zu Volkseigentum erklärt. Doch entgegen der allgemeinen Entwicklung aus der Firma ein VEB zu generieren, nutzt die DDR die Gebäude direkt weiter. Bis 1990 werden die alten Spinnhallen als Staatsreserve für Lebensmittel und Rohstoffe genutzt. Nach einer Sanierung und Umnutztung als Kulturzentrum steht der Komplex heute leer.


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