BAUJAHR: 1889

ANGESTELLTE: 2000

LIQUIDATION: 2010

DENKMALSCHUTZ: Nein

 

 

Im Jahr 1889 gründen die beiden Unternehmer Ferdinand Hofmann und Franz Stark in der vögtländischen Kleinstadt Netzschkau die Maschinenbauwerkstatt „Hoffmann & Stark“. 1899 scheidet Hofmann aus dem Unternehmen aus und F. Stark führt es fortan als „Netzschkauer Maschinenfabrik Franz Stark & Söhne“ weiter. Neben Kleinmaschinen für die Textilindustrie, nimmt man ab 1907 auch landwirtschaftliche Maschinen mit ins Produktionsprogramm. Es folgt der Aufschwung des Betriebes, so dass man ab 1912 Lüftungs- und Heizmaschinen in die Produktion die Palette erweitern. Eine Ausnahme bleibt ein Versuch eines Kleinstwagen namens „Nemalette“, er kommt über eine Kleinserie nicht hinaus. So spezialisiert man sich fortan auf Wärmetechnische Geräte für die Textilindustrie. Nach einen kleinen Einbruch in der Weltwirtschaftskrise 1929 folgt in den 1930er Jahren der erneute Aufschwung, so dass 1936 erstmals 1000 Beschäftigte in Netzschkau in Lohn und Brot stehen. Während des 2. Weltkrieges wird die Produktion komplett auf Kriegsrüstung umgestellt, 1944 arbeiten in der 'Nema' zirka 2000 Arbeiter.

1945 werden die Gebrüder Stark enteignet und in ein sowjetisches Speziallager eingewiesen, sie werden es nicht überleben. Ein Jahr später firmiert das Unternehmen zu einer SAG und wird 1949 schließlich zur Sowjetischen Maschinenbau-AG „Podjomnik“ umgewandelt. 1952 geht der Betrieb schließlich in den Besitz der DDR über und es folgt die Umwandlung zum „VEB Maschinenfabrik Nema Netzschkau“ mit 1660 Beschäftigten. Man produziert weiterhin Heizungs- und Kältetechnik für verschiedenste Bereiche, mitte der 1960er Jahre baut man für die Sowjetunion neue Prüfkammern für das Raumfahrtprogramm der UDSSR. Der Betrieb entwickelt sich schnell zu einen der größten in der Region, mit eigenem Kulturhaus, Kindergarten, Ferienheim und Sportanlagen für die Angestellten.

Nach dem 100 Jährigen Bestehen wird 1990 der Betrieb in die „Maschinenfabrik NEMA GmbH“ überführt. In den Folgejahren wird der Betrieb immer mehr auseinander gerissen und einzelne Technologieteile an verschiedenste Unternehmen aus ganz Deutschland verkauft. 2010 wird schließlich die Produktion unter der Trägerschaft der „Saale Wärmetauscher GmbH“ eingestellt. Es ist das Ende der Netzschkauer Maschinenbautradition.

 

 

Quelle: "Reichenbacher Kalender" (22,1989), S.32-37


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