BAUJAHR: 1909-1914

ANGESTELLTE: -

LIQUIDATION: 1990

ARCHITEKT: Baurat Paul Ranft

DENKMALSCHUTZ: Unbekannt

 

Es gibt wahrlich bessere Voraussetzungen für eine große Unternehmerlaufbahn, als sie Karl Krause erlebt hatte. Als elftes Kind geboren, ging er früh nach Leipzig, um dort eine Schlosserlehre zu absolvieren. Nach langer Wanderschaft kommt er zurück in die Messestadt und arbeitet dort in den verschiedensten Maschinenfabriken. 1855 macht er sich selbstständig und eröffnet eine kleine Reparaturwerkstatt für grafische Maschinen. Es dauert nicht lange und Krause beginnt seine ersten eigenen Maschinen zu bauen. Das Geschäft blüht und so wird das Unternehmen stetig erweitert. 1873/1874 wagt er nun den großen Schritt. Östlich vom Stadtzentrum gelegen entsteht eine neue große Maschinenfabrik. Der Neubau ist der Startschuss des für den großen Wurf, schnell zählt Karl Krauses grafische Maschinen zu den Besten in Europa. Ab 1902 übernimmt nach seinem Tod sein Schwiegersohn Heinrich Biagosch die Leitung des Unternehmens.

Durch Rüstungsproduktion während des 2. Weltkrieges ist das Werk auch Ziel der alliierten Bombenangriffe. Nach Zerstörung und Demontage durch die Rote Armee folgt 1948 die Enteignung und Krauses Maschinenfabrik geht in Volkseigentum über. 1960 folgt gemeinsam mit der Firma „Gebrüder Brehmer“ der Zusammenschluss zum „VEB Buchbindereimaschinenwerke Leipzig“. Ab 1970 ist man Hauptsitz des Kombinates „Polygraph Werner Lamberz Leipzig“. Die Maschinen aus Leipzig werden in die ganze Welt exportiert und bringen viele Devisen in das Land.

Doch nach 1990 kann man sich trotz des Erfolges nicht lange halten. 1994 wird die Produktion eingestellt und Karl Krauses Lebenswerk verschwindet im Wildwuchs und Verfall.

 

 

Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Chemnitz


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