BAUJAHR: 1812-1815
LIQUIDATION: 1991
ARCHITEKT: J. T. Lohse
DENKMALSCHUTZ: Ja
Spindelanzahl: 6108
Technologie: Mulegarn
Größe: unbekannt
Beschäftigte: 115
Antriebsart: Wasserrad (Eisen), ab 1896 Wasserturbine (Francis-Bauart)
Jede große Industrie hat ihre Gründer, die irgendwann mal den Stein ins Rollen brachten, in der sächsischen Textilindustrie fällt dabei immer wieder der Name Evan Evans. Der Engländer war in seinem Heimatland in der Textilhochburg Manchester zum Fachmann für die Herstellung von Textilgarnen gereift und 1801 durch das Bestreben des Spinnereibesitzers Bernhard aus Chemnitz nach Sachsen gekommen. Hier plant er nun in Harthau die "Bernhardtsche Spinnerei", die erste Baumwollspinnerei in Sachsen und wird so zum frühen Pionier der mitteldeutschen Industrialisierung.
Schnell macht er sich als Maschinenkonstrukteur für Textilmaschinen selbstständig, zu dieser Zeit in Deutschland eine Seltenheit, dazu errichtet er Maschinenbauwerkstätten im Erzgebirge. Der Bau von Textilfabriken boomt in der Region und fast alle werden ausgestattet von Evan Evans. 1812 geht er dann seinen eigenen Weg im Spinnereiwesen und errichtet in Siebenhöfen, nahe Geyer, seine eigene Baumwollspinnerei. Architekt ist der hier bereits hervorgetretene Johann Traugott Lohse. Es entsteht das bis dahin größte Fabrikgebäude in Sachsen. Das Gebäude trägt die klaren Formen von Architekt Lohse, hohes Mansardendach mit Gauben und die Dreiviertelsäulen an den Fassadenecken. Nach seinem Tod übernimmt sein Sohn Eli Evans die Geschäfte und führt die Spinnerei weiter, 1878 verkauft er sie schließlich an Karl F. Fichtner. Nur 18 Jahre später brennt die Baumwollspinnerei vollkommen aus, wodurch ein großer Teil der alten Gebäudestruktur mit Mansarddach verloren ging.
Es war das Ende der Spinnereitradition am Standort. Das reduzierte Gebäude bis zum Jahr 1990 noch einzig als Lagergebäude für die Unterschiedlichsten Betriebe, danach wird das historische Bauwerk komplett aufgegeben.
Quelle: "Bauten der Technik und Industrie"; Oehlke, Andreas; 1996
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