BAUJAHR: 1910
ANGESTELLTE: -
LIQUIDATION: 2002
1829 gründen die Söhne des Altenburger Garnhändlers J.G. Schmidt Jun. in der ostthüringer Residenzstadt ihre eigene Wollspinnerei und Färberei. 1850 zählte der Betrieb bereits 128 Mitarbeiter, 1910 waren es 391 Mitarbeiter. 1839 kaufte man eine insolvente Spinnerei in Amerika/Mulde und baute sie, mit moderne Technik ausgestattet, zum Zweigwerk des Stammsitzes in Altenburg um. Hinzu kam der Ankauf eines weiteren Grundstückes zur Lagerung der Ware in Unterpauritz. 1910 kam der stetig wachsende Betrieb dann an seine Produktionsgrenze, denn die Abnahme von Wolle war zu dieser Zeit im späten Kaiserreich enorm. So beschloss man in Kotteritz, vor den Toren von Altenburg, auf 65.000 m² eine neue Spinnerei zu errichten, die Hauptgründe für diesen Standort war die angrenzende Bahnlinie Zwickau-Leipzig und der Fluss Pleiße, welcher zur Energiegewinnung diente. Architekt der Spinnerei war der Breslauer Martin Düfler, in den 20er errichtete man zudem eine eigene Werkssiedlung für Meister und Arbeiter der Spinnerei. Zu dem neuen Stammwerk kamen 1913 eine weitere Spinnerei in Meerane und 1928 in Schmölln. 1923 folgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.
Von 1946-1949 wurde die Familie Schmidt von der neuen sozialistischen Regierung in Ostdeutschland restlos enteignet und der komplette Besitz in Volkseigentum überführt. Aus dieser Masse heraus folgt die Gründung des VEB ALWO Altenburg. 1969-72 gliederte man an die bestehenden Betriebe in Altenburg, Meerane und Schmölln weitere in Brandenburg, Berga, Rodewisch, Gößnitz, Glauchau und Karl-Marx-Stadt an. Man entwickelte sich so zum Alleinhersteller für Handgarne und Teppischkammgarne in der DDR. 1984 konnte man in den Werken neue Investitionen in moderne Technik realisieren, ein seltener Fall in der damaligen DDR-Planwirtschaft.
Die Wende und die daraus veränderten marktwirtschaftlichen Grundsätze treffen das Unternehmen schwer. Trotz moderner Technik müssen alle Werke außer Altenburg und Meerane 1990/91 geschlossen werden. 1994 schließt die Treuhand dann auch das Werk in Meerane, nach 124 Jahren Textilproduktion, zugunsten einer anderen Kammgarnspinnerei in Sachsen. Das Stammwerk in Kotteritz kann sich nach Privatisierung erst noch über Wasser halten, ehe dann am 31.5.2002 auch hier die Lichter in den Scheddachhallen für immer ausgehen, es war die letzte Handstrickgarnfabrik in Deutschland gewesen.
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